Freitag, 26. Januar um 19 Uhr
ZWISCHENDECK
Ein kultureller Abend zum Frauenstreik von Crimmitschau.
Ende 1903/1904 streiken tausende Arbeiter:innen der Textilindustrie - vor allem Frauen - im sächsischen Crimmitschau 22 Wochen lang für kürzere Arbeitszeiten, längere Pausen und einen besseren Lohn. "Eine Stunde für uns, eine Stunde für unsere Familie, eine Stunde fürs Leben" lautet einer ihrer Slogans. Der Konflikt eskaliert rasch und die Streikenden erfahren reichsweite Unterstützung.
Doch auch die Arbeitgeberseite organisiert sich und ergreift zusammen mit den lokalen Behörden massive Gegenmaßnahmen. Im Dezember wird der Belagerungszustand verhängt und alle Weihnachtsfeiern verboten. Nach weiteren vier Wochen beenden die Gewerkschaftsführer den Streik. Doch der Kampf um den Zehnstunden-Tag ist damit nicht verloren - er wurde politisch fortgesetzt. Vier Jahre später begrenzt eine neue Gewerbeordnung die gesetzliche Höchstarbeitszeit auf zehn Stunden.
Dieser Abend ist dem kollektiven Widerstand der Textilarbeiterinnen gegen ihre Ausbeutung gewidmet. Wir rücken ihren Aufstand ins Zentrum. Wir schauen der Reaktion und Repression von Kapital und Staat auf die Finger. Wir sammeln die Momente des Begehrens nach einem selbstbestimmten Leben. Und wir verknüpfen die Geschehnisse vor 120 Jahren mit feministischen Streiks und Streiks von Frauen heute.
Mit: Gisela Notz, der AG Care-Streik, der Stimme des Kapitals, der 4-Stunden-Liga und dem Arbeiter:innenliederchor Kassel.
Im Anschluss: Musik und Getränke
Der Eintritt ist frei, Anmeldung nicht erforderlich.